Der Panoramablick vom Gehlsdorfer Warnowufer auf Rostock mit Kirchen und Stadthafen hat es der Künstlerin Irina Tomm angetan. Schon häufig hat sie diesen mit Öl auf die Leinwand gebannt. Farbenfroh mit Riesenrad oder auch in winterlich dunklen Tönen. Die 61-Jährige, die 2001 aus Russland nach Deutschland kam und in Bad Doberan lebt, hat ein Gespür für Stimmungen und Farben. Sie malt leidenschaftlich gern, erzählt sie. Ursprünglich hat sie von 1981 bis 1986 an der Kunstakademie Tscheljabinsk studiert und danach als Kunstpädagogin gearbeitet. Heute lebt sie ihre Leidenschaft und hat das Atelier zuhause. „Die Wohnung wird inzwischen zu klein für die vielen Gemälde“, sagt sie. Inspirieren lässt sie sich gern von ihrer Umgebung, zum Beispiel von alten Lehmhütten auf dem Land, der Dampflok Molli, den Blumen im Garten bis hin zu Landschaftsidyllen und Menschen.
„Während ich an einem Gemälde arbeite, ergründe ich durch die Kunst die Welt und mein eigenes Ich“, sagt sie. „Ich führe eine Unterhaltung, stelle Überlegungen an. Ich strebe nach einem Flug in feinstem Aquarell und in schwereloser Grafik.“ Diese Sätze hat sie einmal zu Papier gebracht. Denn gern widmet sie sich auch der Poesie und illustriert kleine Gedicht-Bändchen und Bücher. Die im Rostocker Hof ausgestellten Malereien sind auch zu erwerben.
„Gern geben wir in unserer Einkaufspassage regionalen Künstlern die Gelegenheit, sich mit ihren kreativen Arbeiten vorzustellen und Bekanntheit zu erlangen“, betont Centermanager Heiner Ganz. Denn klassische Galerien in den Städten des Landes seien oftmals über viele Monate ausgebucht.
Foto: Irina Tomm vor ihrer Ausstellung in der Galerie Rostocker Hof.
